Lopit im Südsudan

Der Südsudan gilt als ein „gescheiterter Staat“. Die instabile Situation im Land hat seit jeher missionarische Aktivitäten unterbrochen und erschwert. So gibt es immer noch einige Gebiete, in denen es nur wenige oder gar keine christlichen Zeugnisse gibt. Auch mangelt es an Lehre und Jüngerschaft für die Gläubigen. Die Afrika Inland Kirche im Südsudan ist deshalb dankbar für die Zusammenarbeit mit gläubigen Mitarbeitern aus dem Ausland, um dem großen Auftrag der Gemeindegründung dort nachkommen zu können.
Unser Ziel ist es, diesem Volk weiterhin in der Liebe Gottes zu dienen und sie mit der Botschaft des Evangeliums zu erreichen. Seit 2018 führen wir das DIGUNA-Projekt in Lopit fort, um dieses Ziel zu verwirklichen.

Der Südsudan ist der jüngste Staat der Welt. Er erlangte 2011 nach schweren, blutigen Kämpfen seine Unabhängigkeit vom muslimischen Sudan. Doch in diesem Land ist seither nie wirklich Frieden eingekehrt. Erneute Bürgerkriege 2013 und 2018, Korruption sowie Überschwemmungen und Heuschreckenplagen, Hungersnöte und eine sehr schlechte humanitäre Lage machen das Land zu einem „gescheiterten Staat“. Immer wieder kommt es zu großen Flüchtlingswellen und unvorstellbaren Kriegsgeschehnissen. Tausende von Menschen sind auf der Flucht; unzählige Menschen wurden seit der Unabhängigkeit im eigenen Land Opfer von Gewalt.

Den Vereinten Nationen zufolge betrug 2018 die Einwohnerzahl 12,9 Millionen Menschen. Ca. 73 % der über 15-Jährigen sind Analphabeten. 20–34 % der Bevölkerung sind unterernährt.
Der Südsudan setzt sich aus vielen unterschiedlichen Stammesgruppen zusammen. Zu den größten zählen unter anderem die Dinka (die den Präsidenten stellen) und die Nuer (die den Vizepräsidenten stellen). Zahlreiche Stammeskonflike sind an der Tagesordnung.
Anders als im mehrheitlich islamischen Sudan bekennt sich die Bevölkerung im Südsudan vorwiegend zum Christentum (76,8 %) oder zu lokalen Religionen (21 %). Die Beobachtungen von Missionsorganisationen zeigen allerdings, dass „Christen“ weitläufig einen synkretistischen Glauben leben, bei dem sie ihren Götter- und Ahnenglauben mit dem christlichen Glauben vermischen.

Lopit liegt im Eastern Equatoria State (süd-östlicher Teil des Landes). Dort leben ca. 160.000 bis 200.000 Menschen in mehreren abgelegenen Dörfern in den Lopit-Bergen. Sie sind zum Teil untereinander verfeindet. Die Menschen in Lopit glauben und leben eine traditionell animistische Weltanschauung. Sie sind mehrheitlich Viehhirten und Landwirte.
In einzelnen Lopit-Dörfern durfte es dank Gottes Gnade bereits seit mehreren Jahren christliche Zeugnisse geben. Diese Zeugnisse haben Frucht gebracht. Jesus Christus baut auch hier sein Reich und hat einzelne Lopit in seine Nachfolge gerufen. Diese jungen Gläubigen erfahren jedoch immer wieder starke Anfechtungen aus ihren traditionell animistischen Umfeldern.

Unsere Vision

Team:

Wir beten darum, dass die Arbeit im Werk des Herrn in Lopit durch weitere Familien, Ehepaare und Singles im Langzeitdienst verstärkt wird. Leben und Dienst geht hier Hand in Hand. „Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte.“ (Lukas 10,2)

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kurzzeiteinsatz sind für unser kleines Team sehr wertvoll, z.B. beim Homeschooling oder bei handwerklichen Tätigkeiten im Haus, im Büro, in der Werkstatt, im Bereich Kfz, Elektrik, Schreinerei und vieles mehr.

In unserem familiären Zusammenleben im Team ist es uns ein großes Anliegen, dass wir miteinander durch gemeinsames Bibelstudium, Gebet und Austausch geistlich wachsen, uns herausfordern, stärken und ermutigen.

Dienst:

In Zusammenarbeit mit der Afrika Inland Kirche (AIC) des Südsudans und einem kleinen, internationalen Team vor Ort möchten wir uns an dem Wachstum bestehender Gemeinden in Lopit beteiligen.

Im Stamm der Lopit gibt es nur in ein paar Dörfern einige wenige Gläubige, die Gott dienen und ihn verkünden. Es mangelt an Lehre, Jüngerschaft und Evangelisation. „Wie sollen sie nun den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie hören, wenn niemand verkündigt?“ (Römer 10,14) Wir wollen ganz konkret bei der Verkündigung des Wortes Gottes in unserer Ortsgemeinde und darüber hinaus mithelfen. Wir wollen in enger Beziehung mit den Gläubigen leben, um zusammen in Christus zu wachsen und uns gegenseitig zu stärken.

Außerdem ist es unser Anliegen, unsere Gemeinde in Lopit dabei zu unterstützen, das Evangelium Jesu Christi in weitere, zum Teil noch unerreichte Dörfer ihres Stammes zu bringen.

Diese Ziele machen unseren Dienst in Lopit sehr umfangreich und flexibel. Der Dienst am Wort Gottes kann auf vielfältige Weise in der Gemeinde geschehen, wie durch Predigt- und Lehrdienste, Jüngerschaftsbeziehungen, Frauen- und Kinderstunden. Unsere praktischen und logistischen Möglichkeiten (Internetzugang, Bibliothek, Werkstatt, Fahrzeuge etc.) sollen dazu eingesetzt werden, lokalen Gläubigen im geistlichen und praktischen Leben zu dienen und andere Missionare vor Ort auf unterschiedliche Weise zu unterstützen.

Offene Stellen

Unser Team in Lopit